Work in Process – Arbeit, Gemeinwohl und Urbane Praxis

“Das Gemeinwohl ist dann schwach, wenn es nur ein Begriff ist. Es muss untermauert werden durch das praktische Handeln vieler und durch langfristig gesicherten, bezahlbaren Zugang zu Räumen. Gemeinwohl muss kontinuierlich entwickelt werden. Kooperativ, vielfältig und dauerhaft.”*

Im Sommer dieses Jahres entsteht in Kreuzberg ein Palast – der Baupalast. Der Baupalast, eine Vernetzungsinitiative des Rathausblocks, ist nicht nur in seiner Konstruktion sondern auch in seiner personellen Zusammensetzung und inhaltlichen Ausrichtung ganz und gar offen gedacht. Das Programm des Stadtlabors ist 2021 dem Thema der gerechten Stadt gewidmet:
Wie können wir durch Selbstorganisation, Partizipation und Aneignung an der Stadtlandschaft mitgestalten?
Wie kann sich in solch einem Prozess Gesellschaft in ihrer Hetrogenität und Komplexität abbilden, wie lässt sich Teilhabe ermöglichen für jene, die einerseits das Gesicht der Stadt prägen und zum anderen Verdrängung erleben?
Der Rathausblock steht heute selbst für die Wirksamkeit engagierter Zusammenschlüsse – der Zivilgesellschaft ist es hier gelungen Stadtraum zurückzuerobern. Nun geht es darum, diesen Raum langfristig im Sinne des Gemeinwohls zu sichern.
Der Baupalast will diesen Transformationsprozess als Knotenpunkt urbaner Praxis voranbringen. Indem er als Gemeinschaftsdach für Arbeitsplätze unterschiedlicher Akteur*innen fungiert, lassen sich vielzählige Expertisen zusammenführen und in Form von offenen Werkstätten in Kontakt mit der Community, der näheren Umgebung und auch der weiteren Gesellschaft bringen.
Im Zentrum steht also kollektive Arbeit die sich nach kaleidoskopischem Prinzip immer wieder neu zusammensetzt. Der Baupalast wird getragen vom Willen und Lust zur urbanen Praxis, zur selben Zeit muss er den an ihm Beteiligten Gelegenheit zur Ausübung ihrer Tätigkeiten und Sicherung des Lebensunterhaltes bieten. Bereits in der Phase der Vorbereitung stellen sich Fragen nach der Strukturierung, Sinngebung und Vermittlung der gemeinschaftlichen Arbeit.
Für die Entwicklung unseres Steckbriefs für das Gemeinwohlportfolio des Rathausblocks haben wir diese Fragen gesammelt und nehmen das zum Anlass um mit Nachbar*innen, Kollektivarbeiter*innen und Stadmacher*innen über ihre Erfahrungen ins Gespräch zu kommen.
Wir freuen uns auf eine anregende Diskussion mit:
Rebecca Wall, Zusammenstelle Rathausblock
Sabrina Herrmann, Gemeinwesenarbeit im und rund um den Rathausblock
Daniela Brahm und Les Schliesser, ExRotaprint
Issa Khatib, Berlin Mondiale
Beate Ulreich, MehringHof

Moderation: Silvia Gioberti (Guerilla Architects), Elisa Aseva (Kairo Kulturkiosk)

Das Gespräch mit den Stadtmacher*innen wird auf dem Baupalast YouTube Channel Live übertragen:
https://www.youtube.com/channel/UCThoH5SDe8Vc07slUohSduA
Hier habt ihr die Möglichkeit, Fragen und Kommentare im Chat zu schreiben. Wir freuen uns über rege Beteiligung.

 

*Zitat: Glossar zur gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung, Herausgeber BBSR, Bonn